ManusAtra
Cosmophobia-Mitglied
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Bartholomäo war noch ein kleiner Junge, als er zum spielen mit seinen Freunden das Dorf Drasa verließ, an jenem schicksalshaften Tag, an dem der Graf zu Dressau ausrückte und es für seinen untoten Herrn in Schutt und Asche legte. Als er wiederkam, fand er seine Heimstatt nurmehr als rauchende Ruinen vor. Frederyc lief davon, so blieb ihm nurnoch Victor von allen Menschen die er kannte. Sie durchkämmten verzweifelt das Dorf, konnten nicht fassen, was ihre jungen Augen da sahen. In der alten Mehlkiste des Bäckers fanden die beiden die kleine Ellena, die Tochter des Fassbinders - sie musste sich dort versteckt haben, als das Gemetzel begann. Sie war die einzige Überlebende.
Die beiden Burschen nahmen die damals dreijährige mit sich und flohen zu dem einzigen Ort, den sie außer ihrem eigenen Dorf kannten: der Klosterfeste Maltay, der die Dörfler den Zehnt entrichteten. Sie wurden von den Klosterbrüdern aufgenommen und aufgezogen.
Die Klosterfeste Maltay liegt am oberen Reik, unweit von Pfeildorf und fristete bis zu diesen Tagen ein beschauliches Leben. Doch ob der Bedrohung durch die durchtriebenen Untoten und ihre Speichellecker wurde in Maltay ein Ritterorden gegründet, der unter der Oberleitung des Ordens der Schwarzen Rose zu einiger Größe anwachsen sollte: Die Maltayser. Das blutrote Kreuz auf weißem Grund, welches die ersten Opfer dieses lange währenden Konflikts sybolisiert, prangt noch immer mahnend auf der Brust dieser Ritter. Man schwor, die untote Plage aus dem Whisenland zu verbannen was auch fast 20 Jahre später gelang - doch mussten Bartholomäo und Victor bestürzt feststellen, dass ihr verhasster Erzfeind - Graf zu Dressau - der Rache entflohen war und sich zu seinem Meister in richtung Sylvania durchschlug. Zehn Jahre später ist Bartholomäo inzwischen zum Abt des Klosters erhoben worden. Und nun, nach all diesen gramerfüllten Jahren, hat er in Erfahrung gebracht, dass der Graf zu Dressau in der verfluchten Stadt Mortheim gesichtet wurde.
Aus mehreren Gründen musste sich Bartholomäo davon zurückhalten, sich auf den Weg zu seinem ärgsten Feind zu machen: Seine Pflichten als Abt ließen lange Abwesenheit schon nicht zu, doch litt Bartholomäo an den Folgen einer Lungenentzündung vom vorangegangenen Jahr - er war schlicht in keiner Verfassung die lange Reise auf sich zu nehmen, geschweigedenn zu kämpfen. Abermals schien es ihm, der Graf würde ihm ein Schnippchen schlagen und noch mehr Gram bringen als ohnehin schon. Seine Wut darüber brachte Bartholomäo einen Hustenkrampf ein. Als er sich schwitzend den Mund abwischte fand er Blut an seiner Hand vor - schon wieder. Nein, er durfte nicht zu Morr gerufen werden, bevor er den Grafen bezwungen hatte. Er setzte einen Kräutersud auf, den ihm die Brüder zusammenmischten, um ihn zu stärken. Wie lange... Wie lange würde es ihm noch helfen? Wie lange würde er im diesseitigen Leben noch ausharren können, während sein Feind ihn weiter höhnte? Er wusste, wenn er eine Chance haben wollte, all diese unschuldigen Toten zu rächen, im Namen Sigmars und der Bewohner von Drasa, musste er schleunigst etwas unternehmen. Valnord, der Bruder, der wohl am ehesten seine Nachfolge antreten würde, war einer von wenigen im Kloster nie direkt von dem damaligen Unglück betroffen waren. Er war im mittleren Alter erst zu ihnen gestoßen und seine bürokratische Herkunft ließ das Kloster in mehrerlei Hinsicht florieren, doch von Kämpfen und dergleichen wollte er nichts wissen - es wäre ihm zu kostspielig! Bartholomäo warf einen Blick auf das Klosterwappen, das die freie Wand seines Studierzimmers füllte. Die schwarzen Rosen des Mutterordens umspielten das rote Tatzenkreuz von Maltay. Diese Symbole bedeuteten Bartholomäo wahrscheinlich mehr als den meisten anderen Brüdern, doch wurden die Ideale des Klosters von ihnen allen hochgehalten - vieleicht nicht mit der Inbrunst, die sich Bartholomäo wünschen würde, doch selbst Valnord ging in seinem Dienst auf.
Wenn doch nur Victor da wäre. Doch der war auf dem Weg in die Ordensfeste der Schwarzen Rose. Er sollte zu einem Hauptmann der Maltayser ernannt werden, eine Ehrung für seine Dienste am Orden. Der Ordensmeister des Mutterordens selbst würde die Zeremonie durchführen. Seufzend musste sich Bartholomäo eingestehen, dass seinem alten Freund das fortgeschrittene Alter weniger zusetzte als ihm selbst - Victor stand noch immer in der Blüte seines Lebens strotzte vor Kraft und Glauben, während Bartholomäo immer mehr dahinsiechte. Niemand würde heute glauben, dass die beiden im selben Alter waren. Victor würde ihm sicher helfen, indem er seine Ritter ausschickte, um ihren alten Feind der gerechten Strafe zuzuführen. Auch Ellena war mit ihm aufgebrochen, sie begleitete Victor seit dem Tag, als er sie im Dorf fand auf Schritt und Tritt. Selbst die schier unüberwindbare Hürde des Eintritts in den Ritterstand Victors hatte sie genommen - sie konnte, mit Victors Hilfe, die Ritterschaft davon überzeugen, dass ihre Schießkunst und auch ihre Hunde, die sie züchtete, für den Orden von ausreichend großem Wert seien, um den Umstand ihres Geschlechts zu umgehen. Ein Lächeln stahl sich auf Bartholomäos Lippen. Ellena vergötterte Victor. Er konnte es ihr nicht verübeln... Victor sah immernoch gut aus und hatte ein unglaublich charismatisches Wesen. Aber Bartholomäo schweifte ab. Er musste sich um die Lösung seines Problems befassen.
Neben Ellena waren noch die Ordensbrüder Johann und Alfons mit Victor gegangen, als offizielle Eskorte. Auch Pater Thaddäus, der Sigmarpriester der Maltayser war bei ihm, als Zeuge der Ernennung. Ein paar Brüder des Klosters begleiteten den Tross, um für die Ritter zu sorgen, sogar Bruder Telius war bei ihm, das Banner des Ordens hatte er beim Auszug des Trosses Stolz vorweggetragen. Alles in allem war das eine Truppe höchster Güte, die Victor da versammelt hatte... Bartholomäo griff entschlossen zu Feder und Papier: Er hatte einen Plan gefasst und musste einen Brief verfassen. Der Bote musste noch am selben Tag aufbrechen.
> > > to be continued < < <
Die beiden Burschen nahmen die damals dreijährige mit sich und flohen zu dem einzigen Ort, den sie außer ihrem eigenen Dorf kannten: der Klosterfeste Maltay, der die Dörfler den Zehnt entrichteten. Sie wurden von den Klosterbrüdern aufgenommen und aufgezogen.
Die Klosterfeste Maltay liegt am oberen Reik, unweit von Pfeildorf und fristete bis zu diesen Tagen ein beschauliches Leben. Doch ob der Bedrohung durch die durchtriebenen Untoten und ihre Speichellecker wurde in Maltay ein Ritterorden gegründet, der unter der Oberleitung des Ordens der Schwarzen Rose zu einiger Größe anwachsen sollte: Die Maltayser. Das blutrote Kreuz auf weißem Grund, welches die ersten Opfer dieses lange währenden Konflikts sybolisiert, prangt noch immer mahnend auf der Brust dieser Ritter. Man schwor, die untote Plage aus dem Whisenland zu verbannen was auch fast 20 Jahre später gelang - doch mussten Bartholomäo und Victor bestürzt feststellen, dass ihr verhasster Erzfeind - Graf zu Dressau - der Rache entflohen war und sich zu seinem Meister in richtung Sylvania durchschlug. Zehn Jahre später ist Bartholomäo inzwischen zum Abt des Klosters erhoben worden. Und nun, nach all diesen gramerfüllten Jahren, hat er in Erfahrung gebracht, dass der Graf zu Dressau in der verfluchten Stadt Mortheim gesichtet wurde.
Aus mehreren Gründen musste sich Bartholomäo davon zurückhalten, sich auf den Weg zu seinem ärgsten Feind zu machen: Seine Pflichten als Abt ließen lange Abwesenheit schon nicht zu, doch litt Bartholomäo an den Folgen einer Lungenentzündung vom vorangegangenen Jahr - er war schlicht in keiner Verfassung die lange Reise auf sich zu nehmen, geschweigedenn zu kämpfen. Abermals schien es ihm, der Graf würde ihm ein Schnippchen schlagen und noch mehr Gram bringen als ohnehin schon. Seine Wut darüber brachte Bartholomäo einen Hustenkrampf ein. Als er sich schwitzend den Mund abwischte fand er Blut an seiner Hand vor - schon wieder. Nein, er durfte nicht zu Morr gerufen werden, bevor er den Grafen bezwungen hatte. Er setzte einen Kräutersud auf, den ihm die Brüder zusammenmischten, um ihn zu stärken. Wie lange... Wie lange würde es ihm noch helfen? Wie lange würde er im diesseitigen Leben noch ausharren können, während sein Feind ihn weiter höhnte? Er wusste, wenn er eine Chance haben wollte, all diese unschuldigen Toten zu rächen, im Namen Sigmars und der Bewohner von Drasa, musste er schleunigst etwas unternehmen. Valnord, der Bruder, der wohl am ehesten seine Nachfolge antreten würde, war einer von wenigen im Kloster nie direkt von dem damaligen Unglück betroffen waren. Er war im mittleren Alter erst zu ihnen gestoßen und seine bürokratische Herkunft ließ das Kloster in mehrerlei Hinsicht florieren, doch von Kämpfen und dergleichen wollte er nichts wissen - es wäre ihm zu kostspielig! Bartholomäo warf einen Blick auf das Klosterwappen, das die freie Wand seines Studierzimmers füllte. Die schwarzen Rosen des Mutterordens umspielten das rote Tatzenkreuz von Maltay. Diese Symbole bedeuteten Bartholomäo wahrscheinlich mehr als den meisten anderen Brüdern, doch wurden die Ideale des Klosters von ihnen allen hochgehalten - vieleicht nicht mit der Inbrunst, die sich Bartholomäo wünschen würde, doch selbst Valnord ging in seinem Dienst auf.
Wenn doch nur Victor da wäre. Doch der war auf dem Weg in die Ordensfeste der Schwarzen Rose. Er sollte zu einem Hauptmann der Maltayser ernannt werden, eine Ehrung für seine Dienste am Orden. Der Ordensmeister des Mutterordens selbst würde die Zeremonie durchführen. Seufzend musste sich Bartholomäo eingestehen, dass seinem alten Freund das fortgeschrittene Alter weniger zusetzte als ihm selbst - Victor stand noch immer in der Blüte seines Lebens strotzte vor Kraft und Glauben, während Bartholomäo immer mehr dahinsiechte. Niemand würde heute glauben, dass die beiden im selben Alter waren. Victor würde ihm sicher helfen, indem er seine Ritter ausschickte, um ihren alten Feind der gerechten Strafe zuzuführen. Auch Ellena war mit ihm aufgebrochen, sie begleitete Victor seit dem Tag, als er sie im Dorf fand auf Schritt und Tritt. Selbst die schier unüberwindbare Hürde des Eintritts in den Ritterstand Victors hatte sie genommen - sie konnte, mit Victors Hilfe, die Ritterschaft davon überzeugen, dass ihre Schießkunst und auch ihre Hunde, die sie züchtete, für den Orden von ausreichend großem Wert seien, um den Umstand ihres Geschlechts zu umgehen. Ein Lächeln stahl sich auf Bartholomäos Lippen. Ellena vergötterte Victor. Er konnte es ihr nicht verübeln... Victor sah immernoch gut aus und hatte ein unglaublich charismatisches Wesen. Aber Bartholomäo schweifte ab. Er musste sich um die Lösung seines Problems befassen.
Neben Ellena waren noch die Ordensbrüder Johann und Alfons mit Victor gegangen, als offizielle Eskorte. Auch Pater Thaddäus, der Sigmarpriester der Maltayser war bei ihm, als Zeuge der Ernennung. Ein paar Brüder des Klosters begleiteten den Tross, um für die Ritter zu sorgen, sogar Bruder Telius war bei ihm, das Banner des Ordens hatte er beim Auszug des Trosses Stolz vorweggetragen. Alles in allem war das eine Truppe höchster Güte, die Victor da versammelt hatte... Bartholomäo griff entschlossen zu Feder und Papier: Er hatte einen Plan gefasst und musste einen Brief verfassen. Der Bote musste noch am selben Tag aufbrechen.
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